Programm für ein Rotes Kiezkino im Wedding

Filmreihe im Wedding zum Gedenken an die 1919 von reaktionären Freikorps ermordeten Revolutionär*innen Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg

Im Vorfeld der Gedenkdemonstration an die Revolutionär*innen Liebknecht und Luxemburg, findet im Dezember und Januar 2019/20 ein Kiezkino im Wedding statt. Damit machen wir linke, revolutionäre Geschichte sowie aktuelle Kämpfe um Solidarität und ein menschenwürdiges Leben sichtbar. Kämpfe gegen Krieg und nationalistische Hetze, gegen kapitalistische Ausbeutung und für eine gerechte, sozialistische Gesellschaft, sind kein Schnee von gestern. Solidarische Kämpfe in Betrieben gegen Sparpolitik und unwürdige Arbeitsverhältnisse sowie das Streiten für sozialistische Gegenmodelle zur kapitalistischen Unterdrückung sind aktueller denn je. Darum laden wir herzlich zum Kiezkino ein.

Ort: Kiezhaus Agnes Reinhold, Afrikanische Straße 74, 13351 Berlin

Bei allen Terminen Eintritt frei!

PROGRAMM

04.12.2019 – 19:30 Uhr
„Bischofferode – das Treuhand-Trauma“
(D 2018, 90 Min., Regie: Dirk Schneider)

Der Widerstand der Bischofferoder Kumpel gegen die Politik der Industriekartelle der BRD und die Geschäftemacherei der ausführenden Treuhand-Anstalt gipfelte 1993 in einem Hungerstreik und wurde zu einem Symbol. Es war nicht der erste Protest von Arbeiter*innen dieser Art in den Jahren kurz nach dem Mauerfall. Im Zuge des großen Ausverkaufs der Betriebe und der Zerschlagung öffentlicher Infrastruktur auf dem Gebiet der ehem. DDR gab es eine massive Protestbewegung, die an den Herbst 1989 erinnerten. Die Dokumentation des MDR widmet sich, zu großen Teilen aus Arbeiterinnenperspektive, dem Kampf der Bischofferoder in dieser Zeit und wird dadurch zum Zeitdokument proletarischer Emanzipation gegenüber der kapitalistischen und neoliberalen Verwertung durch die Machteliten der BRD.

18.12.2019 – 19:30 Uhr
„En Guerre“
(F 2018, 105 Min., Regie: Stéphane Brizé)

Im südfranzösischen Agen droht dem Werk der Perrin-Industrie, dem einzigen größeren Arbeitgeber der Region, die Schließung. Obwohl die gut tausend Mitarbeiter*innen schon Zugeständnisse bei Lohn und Arbeitszeiten gemacht hatten, und trotz eines Rekordgewinnes in der letzten Bilanz, soll das Werk, welches zu einem deutschen Konzern gehört, geschlossen werden. Gemeinsam wollen die Arbeiter*innen gegen die Schließung des Werks kämpfen. Doch die Verhandlungen ziehen sich hin und der Arbeitskampf wird immer intensiver…

08.01.2020 – 19:30 Uhr
„Rote Räte – Die bayrische Revolution aus der Sicht von Augenzeugen“
(D 2019, 60 Min., Regie: Klaus Stanjek)

Im Jahr 1918 wurde in Deutschland der Ruf nach einer besseren Gesellschaft unüberhörbar laut. Nach dem Sturz der Kaiserherrschaft forderte die Bevölkerung einen Neuanfang: mehr Mitbestimmung, mehr Gleichberechtigung, mehr Freiheiten. Besonders in Bayern entstand nach der Revolution ein regelrechtes Labor der Demokratie – sowohl mit basisdemokratischen als auch sozialistischen Experimenten. Bis zur Diffamierung und blutrünstigen Niederschlagung durch die rechte Konterrevolution. 60 Jahre später hat der Regisseur Augenzeugen der Münchener Räterepublik nach ihren Erlebnissen und Einschätzungen befragt. Diese erst kürzlich restaurierten Videoaufnahmen mit einem damaligen Schreiner, einem Kaufmann, einem Berufssoldaten, einem Studenten, einem Buchbinder und dem mit Gustav Landauer und Kurt Eisner befreundeten Anarchisten Augustin Souchy bilden die Grundlage des Films.

Verleih über sabcat.media

15.01.2020 – 19:30 Uhr
„Comrade, where are you today?“
(D/FIN2016, 119 Min., Regie: Kirsi Marie Liimatainen)

In den 80ern fliegt die Finnin Kirsi Marie Liimatainen in die DDR, um die Lehren von Marx und Lenin zu studieren. In ihrer Heimatstadt Tampere hatte sie Häuser besetzt, jetzt trifft sie an der FDJ-Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“ am Bogensee in der Nähe Berlins auf Gleichgesinnte aus über achtzig Ländern. Sie sind Funktionäre, Befreiungskämpfer*innen oder linke Aktivisten. Lauter junge Menschen, vereint in ihrer Hoffnung auf eine bessere Welt. Kurz nach Ende des Studienjahrs fällt im Herbst 1989 die Berliner Mauer und die DDRist bald Vergangenheit. Mehr als zwei Jahrzehnte später macht sich Kirsi auf die Suche nach den Genoss*innen von damals. Sie will wissen, was in einer globalisierten Welt übrig geblieben ist vom gemeinsamen Traum der Revolution.

Gemeinsam zur Liebknecht-Luxemburg-Demonstration 2020:
12.01.2020, 10 Uhr, U-Bahnhof Frankfurter Tor

Zusammen gegen Faschismus, Imperialismus und Krieg! Weitere Informationen zur Demonstration findet ihr u.a. hier.