Verdrängt in Berlin – Folge: 11 Ein akribisches Mahnwesen

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Ein Gespenst geht um in der Dubliner Straße, es ist „ein akribisches Mahnwesen“. Mit eben diesem wirbt die „Martina Schaale Hausveraltung“ auf ihrer Homepage. Das Wesen möchte unter den Mieter*innen vor allem Angst und Schrecken verbreiten. Jüngster Auswuchs seiner Bemühungen ist ein Brief der Hausverwaltung mit der inzwischen fünften Kündigung an die WG. Begründung der Vermieterin: Sie müsse „nach nochmaliger Durchsicht des Mietvertrages feststellen, dass die Beklagten die in § 4 des Mietvertrages vereinbarte Mietsicherheit nicht geleistet haben.“ Eine ganz schön starke Erkenntnis sechs Jahre nach Mietbeginn! Doch offensichtlich hatte das Mahnwesen seine Brille bei der Durchsicht der Akten nicht auf. Ansonsten wäre ihm vielleicht auch irgendwann aufgefallen, dass die von der Hausverwaltung unterschriebene Quittung der vor Mietbeginn bezahlten Kaution noch vor der ersten Seite des Vertrages angetackert ist. Das boshafte Mahnwesen entpuppte sich also als lahme Ente und die erneute Kündigung als ein weiterer falscher Vorwurf. Witzig ist, dass ihre Kündigung selbst dann unbegründet wäre, wenn die WG tatsächlich keine Kaution bezahlt hätte, weil ihre Forderung auf die Kaution schon seit 3 Jahren verjährt ist. Aber was kann schon von einer Vermieterin erwartet werden, die laut Auskunft einer Mieter*in noch rund 30.000 € Schulden bei der vorigen Hausverwaltung hat? Wegen dieser Schulden hat sie bis heute noch keine Einsicht in die alten Mieterakten erhalten. Deswegen muss das arme Mahnwesen auch so blind im Dunkeln rumstochern. Doch seine Schwäche ist unsere Chance. Also Mieter*innen aller Länder vereinigt euch gegen akribische Mahnwesen und unehrliche Hausverwaltungen!

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