Verdrängt in Berlin – Folge 12: Opfer des Investitionswahns

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Was mit dem Haus der WG in der Dubliner Straße passiert ist ein wahres Trauerspiel. Das betrifft nicht nur die Mieter*innen, sondern auch die Läden im Erdgeschoss. Vor einigen Jahren gab es dort einen Getränkemarkt. Einer Mieter*in zufolge wurde er wegen angeblichem Eigenbedarf gekündigt. Die Investorengesellschaft behauptete, die Räumlichkeiten zu benötigen, um dort Mülltonnen aufzustellen. Die Räume sind jedoch seit dem Rausschmiss vor mehreren Jahren leer. Am 15.01.2016 musste die Pizzeria nach 23 Jahren gezwungenermaßen ausziehen, nachdem sie 3 Klagen gegen Eigentümer und Hausverwaltung gewann und die vierte wegen angeblichem Eigenbedarf verlor. Von den Wohnungen des Hauses wurde knapp die Hälfte der Wohnungen schon saniert und für die doppelte Kaltmiete neuvermietet. Dennoch stehen der Betriebskostenabrechnung zufolge 10 Einheiten im Haus, darunter die über 200 m² große ehemalige Bäckerei leer. Dennoch scheint das Haus äußerst lukrativ zu sein. In einem Brief der Vermieterin vom Oktober 2013 ist eine spannende Abrechnung aufgeführt. Es scheint sich um eine Aufstellung von Zahlungen zu handeln, die die Hausverwaltung für die Eigentümerin erstellt hat. Darin taucht eine „Eigentümerentnahme“ von 51.000 € auf. Während im Wedding Wohnungen leer stehen und Mieter*innen aus ihren vier Wänden geklagt werden, macht sich der Hauseigentümer Basilio di Ronco mit seiner „Eigentümerentnahme“ einen Lenz in Venedig. Dort wartet er darauf, bis alle alten Mietparteien raus sind und er noch mehr Geld mit dem Haus verdienen kann. Fair ist das nicht!

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