Verdrängt in Berlin: Folge 30 – Hurra, wir sind eine WG!

Der findige neue Anwalt fand einen alten Brief von der Hausverwaltung, in dem sie die neue Eigentümerin bekannt gab. In diesem Brief wird die vermeintliche „Personenmehrzahl“ ausdrücklich als Wohngemeinschaft bezeichnet! Als einer der Bewohner die alten E-Mails durchsuchte, fand er darin eine E-Mail des Chefs der ersten Hausverwaltung, in dem die Mieter*innen ebenfalls als WG bezeichnet werden. Der Chef schrieb die E-Mail sogar vor dem Einzug der WG, sodass keiner mehr behaupten kann, bei Vertragsschluss sei nicht klar gewesen, dass es sich um eine WG handelt. Brisanterweise handelt es sich bei dem Chef um den Zeugen, den die WG vorschlug und der vom Richter Ralph Reifenrath nicht eingeladen wurde.

Erneut zeigt sich damit die Verlogenheit des kriminellen Filzes aus Großvenediger GmbH, Martina-Schaale-Hausverwaltung und des Rechtsanwalts Hans Georg Helwig. Jetzt ist es Zeit, auch die Rechte einer WG durchzusetzen, vor allem das Recht, Hauptmieter*innen auszutauschen! Ein weiterer Hauptmieter und Abha sind nämlich ausgezogen und es gibt Interessenten für die beiden freigewordenen Zimmer. Die beiden ausgezogenen Hauptmieter möchten aus dem Vertrag heraus und die beiden, die einziehen möchten, wollen auch gleichberechtigte Hauptmieter werden.

Die verbliebene Hauptmieterin hat sich leider entgegen ihrer Zusage nicht um die Hinterlegung der Sicherheitsleistung gekümmert. Deshalb dürfen die geldgeilen Eigentümer die WG seit dem 1. November zwangsräumen lassen. Dagegen gilt es, erbitterten Widerstand zu leisten. Absurderweise muss die Sicherheitsleistung aus dem ersten Urteil erst ausgezahlt werden, nur um sie gleich danach wieder einzuzahlen. Die Gegenseite muss der Auszahlung auch noch zustimmen. Und wie es sich für einen bürokratistischen Staat gehört, muss natürlich alles mit zig Seiten Formularen in x-facher Ausfertigung beantragt werden. Für die Durchsetzung kapitalistischer Profitinteressen reicht es schließlich nicht, den Mieter*innen nur finanzielle Hürden zu bauen; sie müssen auch durch einen undurchschaubaren Bürokratiewust an der Wahrnehmung ihrer Rechte gehindert werden.

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