Verdrängt in Berlin – Folge 36 – Käffchen statt Räumkommando (Staffel 5)

Mit einem großen Banner beteiligte sich die von Zwangsräumung bedrohte WG der Dubliner Straße 8 an der Großdemonstation unter dem Motto: “Widersetzen gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung!” am 14. April 2018 am Potsdamer Platz. Unter den knapp 30.000 Menschen wurden 2.500 Flyer gegen die zu dem Zeitpunkt angekündigte Zwangsräumung verteilt.

Denn die Briefkastenfirma Großvenediger GmbH wollte das Urteil vom Bundesgerichtshof (BGH) nicht abwarten. Stattdessen plante sie, die WG am 25. April im dritten Anlauf gewaltsam rausschmeißen zu lassen, bevor sich der BGH überhaupt mit dem Fall beschäftigt hat. Wenige Tage vorher fand aus diesem Anlass in den Räumen der Kornelius-Kirche eine motivierende Nachbarschaftsversammlung statt. Die Zwangsräumung sollte blockiert werden.

Doch im Gegensatz zu der WG war die Großvenediger GmbH zu geizig, um die vom Landgericht geforderte Sicherheitsleistung zu hinterlegen. Diese ist eine Kaution aus der eventuelle Schadensersatzansprüche an die jeweilige Streitpartei ausgezahlt werden.
Weil die WG ihre Hinterlegungsscheine vorlegte, die Großvenediger GmbH aber nicht, konnte die Gerichtsvollzieherin die WG dann doch nicht wie angekündigt am Mittwoch, den 25. April 2018, zwangsräumen! Statt Blaulicht und martialischem Räumkommando fand also am Tag selber ein entspanntes Nachbarschaftsfrühstück vor dem Haus statt. Die WG freut sich erstmal in der Wohnung bleiben zu können.

Doch auch für die Abwendung eines eventuellen weiteren Räumungsversuchs gibt es schon Pläne. Wenn die Eigentümerin weiterhin auf Gewalt setzt und dafür Obdachlosigkeit in Kauf nimmt, dann wird sie mit einem wachsenden Widerstand einer sich immer besser organisierenden Nachbarschaft und noch mehr Aktionen gegen sie konfrontiert werden.

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