Solidaritätstreff #26 – „Hart am Limit – Soziale Arbeit im Kapitalismus“

In unserer nächsten Sitzung tauschen wir uns weiterhin als Kolleg*innen aus und sprechen über aktuelle betriebspolitische Themen in unserer Lohnarbeit. Dabei stehen prekäre Arbeitsbedingungen und unsere Solidarität als Lohnarbeiter*innen im Vordergrund. Bei Konflikten und betrieblichen Kämpfen unterstützen wir einander. Neben den Themen Betriebsrats- und Betriebsgruppenarbeit sowie gewerkschaftliche Organisierung werden wir uns beim nächsten Solitreff mit Verschärfungen unserer Arbeitsbedingungen befassen.

Schwerpunktthema: Neoliberalismus in der Sozialen Arbeit

Die neoliberale Form des Kapitalismus sorgt bei den Lohnabhängigen seit Jahrzehnten für besonderen Druck. Befristete Verträge, Leiharbeit, Spardiktate durch die Geldgeber, schlechte personelle sowie finanzielle Ausstattung und vieles mehr sind Ausdruck von sogenannten Kostensenkungen und “Kundenorientierung”. In der sozialen Arbeit wird dies besonders absurd, wenn wichtige Standbeine sowie die dort arbeitenden Kolleg*innen der Daseinsfürsorge auf den Markt geworfen werden, soziale Fürsorge zur Ware wird (Ökonomisierung) und darum gefeilt wird, wer am günstigsten die Verwaltung des sozialen Elends vornehmen darf. Die Kolleg*innen und Zielgruppen stehen da natürlich hinten an.

Darum wird es Kurzinput zum Begriff des Neoliberalismus sowie der Entwicklung der Trägerlandschaft geben, wie wir sie heute vorfinden. Anschließend stellen wir vor, welche Auswirkungen der neoliberale Kapitalismus konkret auf unsere Arbeitsverhältnisse hat. Im Anschluss diskutieren wir gemeinsam über unsere Bedingungen auf Arbeit, Möglichkeiten der kollektiven Gegenwehr sowie Kämpfe für würdigere Arbeitsverhältnisse. An dieser Stelle weisen wir auch gerne auf unsere 2021 erschienende Handreichung für Kolleg*innen der Sozialen Arbeit hin, welche auch dieses Thema aufgreift.

Wichtiger Terminhinweis: Das Thema “Neoliberalismus in der Sozialen Arbeit” verdient eine inhaltliche Vertiefung, da er die Arbeitskraft und Gesundheit von uns Lohnabhängigen auf eine eigene Art und Weise ausbeutet. Am 25.08. um 19:00 Uhr findet zudem in der Prinzenallee 58 (2. Hinterhof), 13359 Berlin, eine Veranstaltung mit der Psychologin und ehemaligen Professorin Mechthild Seithe statt. Seithe ist beispielsweise durch die Veröffentlichung des “Schwarzbuch Soziale Arbeit” bekannt und publiziert viel und kritisch über die aktuellen Tendenzen in der Soziaen Arbeit. Wir freuen uns, euch zu diesem kollegialen Abendgespräch begrüßen zu dürfen und Beobachtungen und Gegenwehr zu neoliberalen und kapitalistischen Elementen in unseren Arbeitsbereichen gemeinsam diskutieren zu können. Der Eintritt ist selbstverständlich kostenlos. Weitere Informationen folgen!

Hinweis: Bitte kommt zu allen Veranstaltungen tagesaktuell und negativ getestet sowie symptomfrei. Vielen Dank!

Mi., 17.08.2022 | 19:30 Uhr | Kiezhaus (Afrikanische Straße 74)
Kontakt: arbeitskampf[at]unverwertbar.org