Infoveranstaltung zum Weddinger Blutmai 1929

12.04.2014 | 19 Uhr Café Cralle (Hochstädter Straße 10a)

Der Weddinger Blutmai 1929

Auf das Verbot der traditionellen Kundgebungen zum Tag der Arbeit am 1.Mai 1929 durch die sozialdemokratische Preußenregierung, reagierte die Kommunistische Partei Deutschland (KPD) mit dem Aufruf zu friedlichen
Massenprotesten in Berlin. 13.000 schwer bewaffnete Polizisten hinderten tausende Arbeiterinnen und Arbeiter daran, aus den Arbeitervierteln in die Innenstadt zu ziehen.

Ein Zentrum der dreitätigen Straßenkämpfe war der „rote Wedding“, wo die KPD bei den Reichstagswahlen 1928 auf 40,4 Prozent der Stimmen gekommen war.
Die Auseinandersetzungen konzentrierten sich insbesondere auf die Gegend um die Kösliner Straße.
Nach dem Kommando „Fenster schließen, sonst wird geschossen“ eröffnete die Polizei das Feuer auf Häuser, deren Bewohner eine rote Fahne oder ein Plakat zum 1.Mai aufgehängt hatte. Die Anwohner wehrten sich mit dem Bau von Barrikaden gegen die mit Panzerwagen vorrückende Polizei.

Der 32 Menschen wurden von der Polizei erschossen und hunderte verletzt. Mehr als 1200 Arbeiterinnen und Arbeiter wurden verhaftet. Ein von der Roten Hilfe initiierter „Ausschuss zur öffentlichen Untersuchung der Mai-Vorgänge“ veranstaltete unter dem Vorsitz des Publizisten Carl von  Ossietzky ein öffentliches Tribunal gegen die „Maimörder“. Dass die politisch Verantwortlichen für den „Blutmai“ Sozialdemokraten waren, erschien geradezu als Bestätigung der vom KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann ausgegebenen These von der Wandlung der SPD zu einer sozialfaschistischen Partei.

Vortrag über Hintergründe, Verlauf und Folgen des Berliner Blutmais 1929 von Dr. Nick Brauns (Historiker und Journalist)

12.04.2014 | 19 Uhr | Café Cralle (Hochstädter Straße 10a)