Pressemitteilung – Laut gegen Verdrängung und Mieterhöhungen – 100% Mauerpark!

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Der Widerstand gegen steigende Mieten und die Politik der sozialen Ausgrenzung organisiert sich stetig. Diese Politik findet Ausdruck in Verdrängung von Menschen, der Privatisierung und  Bebauung öffentlicher Räume, Plätze und Parks. Berlins Grünflächen sind keine Ware, sondern Dreh- und Angelpunkt des sozialen Miteinander der Bewohner*innen der Stadt. Als solche dürfen diese nicht Profitinteressen untergeordnet werden und müssen Allen zur Verfügung stehen.

Das nördliche Areal des Mauerpark soll Luxusbauten weichen und als Ort des kommunalen Zusammenlebens nicht mehr allen zur Verfügung stehen. Auch im umliegenden Brunnenviertel werden die Schrauben der marktlichen Verwertung angezogen: Mieten Steigen, insbesondere bei Neuvermietungen, in ungeahnte Höhen. Und nun hat die DEGEWO als eine der größten Wohnungsbaugesellschaften vielen Mieter*innen angekündigt, dass ihre Bestandsmieten steigen werden. Potentiell sind ca. 6500 Wohnungen allein im Wedding betroffen. Real werden es jetzt schon 1600 Wohnungen sein, bei denen die Miete massiv steigen wird.

Ein Bündnis aus stadtpolitischen Initiativen und Kulturschaffenden wehren sich gegen diese untragbaren Verhältnisse.

„Einen weiteren Ausverkauf der Stadt werden wir nicht hinnehmen. Die Plätze und Straßen, die Häuser und Parks gehören uns! Nehmen wir sie uns zurück!“ so Pressesprecher Martin Steinburg.

Das Bündnis tritt ein für eine andere Form der Stadtentwicklung, wie Pressesprecher Antonio Panda bestätigt:

„Menschenwürdiges und angenehmes Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Der Zugang dazu darf nicht durch den Markt bestimmt werden! Wir wollen kollektiv entscheiden und gestalten, was mit unserer Stadt passiert. Dazu rufen wir die Bewohner*innen des Viertels auf, sich an unserer Lärmdemo am 12.09. gegen die Bebauung des nördlichen Mauerparks, steigende Mieten und Verdrängung zu beteiligen. Wir organisieren uns gemeinsam, denn wir wohnen alle hier und hier werden wir auch bleiben! Bringt Töpfe, Pfannen und alles was Krach macht mit!“

Martin Steinburg ergänzt:

„Die Menschen in Wedding und Prenzlauer Berg wehren sich zusammen gegen Verdrängung und eine unsoziale Stadtentwicklung. 39.000 schriftliche Einwände gegen die geplante Bebauung des nördlichen Mauerpark haben gezeigt, dass öffentliche Grünflächen wichtiger sind als Luxusbauten und Beton. Wir fordern: 100% Mauerpark!“

Gewohnt kritisch beteiligt sich auch das Jugendtheaterbüro Berlin mit einer Inszenierung Ihrer Eigenproduktion „Gentrifi…hä?!“ im Anschluss an die Demonstration.

Organisiert wird die Veranstaltung neben dem Jugendtheater Berlin auch von „Hände weg vom Wedding„, Kotti & Co., der Mauerpark-Allianz sowie „Zwangsräumungen verhindern„.

Pressetermine:

12.09.2015, 14 UhrVinetaplatz (nahe U-Bhf. Voltastraße) Lärm-Demo gegen Verdrängung! Wir organisieren uns gemeinsam, denn wir wohnen alle hier und hier werden wir auch bleiben! Bringt Töpfe, Pfannen und alles was Krach macht mit!

Danach:
Aktionstag mit Musik, Straßentheater (Gentrifi….hä?), mobile Mietenberatung und beginnende Selbstorganisierung gegen Verdrängung – Kommt nach der Lärm-Demo mit uns zur Schwedter Straße 90/ Mauerpark (Ecke Kopenhagener Straße) zum Aktionsabend.

14.09.2015  Solidarische Selbstorganisierung

Wir wollen gemeinsam mit Nachbar*innen ins Gespräch kommen, uns organisieren und Handlungsoptionen gegen steigende Mieten und Verdrängung ausloten.